Jakobusverehrung in der Justinuskirche Höchst
Die zwischen 830 und 850 gebaute Justinuskirche liegt an der „Mainzer Straße“, der Straße, die Mainz mit Frankfurt verbindet, oberhalb der Niddamündung und der Furt, an der eine weitere alte Straße den Main überquerte. Diese Straßen waren nicht nur alte Handelswege. Sie wurde auch von den Jakobspilgern benutzt, gleich ob sie aus Frankfurt zum Mainzer Dom oder von Mainz zum Pilgersammelpunkt Frankfurt unterwegs waren.
Im seit 1365 befestigten Städtchen Höchst fanden sie mit der durch die Antonitermönche 1441 übernommenen Justinuskirche nicht nur eine uralte Kirche sondern im neuen Antoniterkloster auch etwas zum Essen, eine Möglichkeit zur Übernachtung und, falls notwendig, auch heilkundige Hilfe für Kranke.
Durch die Antoniter bekam die Justinuskirche gotische An- und Umbauten und eine neue, reiche Ausstattung. So stiftete auch Katharina von Holzhausen, Mitglied einer berühmten Frankfurter Patrizierfamilie, der Justinuskirche nach Mitteilung des Diariums der Antoniter 1448 einen Altar zu Ehren des Hl. Jakobus, verbunden mit den Heiligen Odilia und Valentin. Sie hatte 1424 in zweiter Ehe Emmerich von Krüfftel (Kriftel) geheiratet und verstarb 1440. Der Altar wurde erst nach ihrem Tod fertiggestellt.
Leider gibt es weder eine Abbildung noch Reste des Altares. Nur noch das Allianzwappen der Stifter am Schlussstein der Kapelle des Nordseitenschiffs erinnert an sie. Die drei Rosen auf schwarzem Grund stehen für die Familie von Holzhausen, acht Lilien auf rot-blauem Grund für das Geschlecht der Krüfftel.
Dafür ist aber auf der Predella des 1482 gestifteten Kreuzaltares, der als Gemeindealtar unter dem Triumphbogen stand, neben anderen Aposteln auch der hl. Jakobus mit Pilgerhut und Muschel sowie dem Pilgerstab abgebildet.
Seit 2014 ist die Justinuskirche wieder Station am alten / neuen Teilstück des Jakobswegs Mainz – Frankfurt. Davon kündet auch ihr neuer Pilgerstempel mit dem Mainzer Rad (dem alten Höchster Wappen), dem Antoniuskreuz und der Jakobsmuschel.
Der Stempel liegt in der Kirche für die Pilger aus.